Gastbeitrag auf capital.de: Wir müssen Wirtschaft grundlegend neu denken

Im online-Magazin capital.de ist ein Gastbeitrag von mir erschienen, der begründet, warum und wie wir heute eine neue Organisation der Wissensproduktion über Wirtschaft brauchen. Wirtschaft neu zu denken, bedeutet nicht, alten Wein in grünen Schläuchen anzubieten, sondern von Grund auf neu anzusetzen.

Die Behauptung, die ich in dem Beitrag begründe, lautet: Wir müssen den Begriffsidealismus des 20. Jahrhunderts überwinden und ausgehend von den Krisen der Gegenwart fragen, welche Wirtschaft wir wollen, brauchen und können. Bis zuletzt stand das ökonomische Denken auf dem Kopf, indem von ehernen Begriffen her gedacht wurde. Effizienz, Profitstreben und technische Beherrschung wurden fraglos vorausgesetzt und begründen damit den Anbau von Monokulturen, die Überproduktion mit Belanglosigkeiten genauso wie den Flächenfraß im urbanen Raum. Eine Wissenschaft, die Leid derart mit Sinn belegt, kann nicht wahr sein. Wir müssen die Sache umdrehen und beispielsweise vom Artensterben her nach einer Versorgung mit Nahrungsmitteln fragen, welche Naturräume nicht zum Zwecke der technischen Organisation abtötet, sondern Lebensräume schafft, bewahrt und pflegt. Wieso genau haben wir uns daran gewöhnt, dass Wirtschaft *selbstverständlich* zerstörerisch ist?