Gastbeitrag in agora42
Im Blog des Magazins agora42, das Philosophie und Ökonomie wieder stärker aufeinander zu beziehen sucht, ist ein Gastbeitrag von mir erschienen zur Bedeutung des Möglichkeitsinns und dass er nun zu stärken ist. Der Beitrag reflektiert die aktuelle Semantik von einer „Rückkehr zur Normalität“ sowie die sozialontologischen Bedingungen dieser falschen Idee von Fortschritt:
Selbst wenn die Wiederherstellung der Vergangenheit möglich wäre: Wollen wir als eine Gesellschaft, die sich die Regeln des Zusammenlebens selbst gibt, wirklich zurück? Wenn ich an den vielzitierten Satz meiner Großelterngeneration denke, „Meinen Kindern wird es eines Tages besser gehen als mir“, frage ich mich: Welche Eltern konnten diesen Satz mit ähnlicher Emphase „vor Corona“ im Herbst des Jahres 2019 noch formulieren? Schon damals hatten Resignation und Gefahrenabwehr vielerorts die Sehnsucht nach Hedonismus und Fortschritt getrübt – auch, weil der Fortschritt der Vergangenheit sich zunehmend als Teil des Problems zu erkennen gibt: Konsumismus, Ausbeutung und Naturzerstörung überschatten mehr und mehr die Errungenschaften der westlichen Fortschrittsidee.
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