Mein Selbstverständnis als Hochschullehrer und Studiengangsleiter habe ich über vielfältige Lehrerfahrungen in der BWL und in interdisziplinären Kontexten sowie über eine hochschuldidaktische Qualifizierung professionalisiert. Auf Bachelor- und Master-Niveau habe ich Vorlesungen, Seminare, Praxisworkshops und Tutorien entwickelt, erprobt und evaluiert. Die Weiterentwicklung von Modulen und die Akkreditierung von Curricula habe ich im Rahmen eines hochschuldidaktischen Zertifikats mit über 200 Stunden erlernt und praktisch anhand der erfolgreichen Akkreditierung von einem BA- und drei MA-Studiengängen vertieft. Besonders wichtig sind mir in diesem Zusammenhang die Teilhabe von und der Austausch mit den Studierenden sowie engagierten Praktiker:innen. Im Zentrum meiner Lehre steht die Idee von Bildung als Befähigung. Diese realisiert sich in drei Gestaltungsmaximen, die meiner Lehre ein in der akademischen BWL einzigartiges Profil geben:
Bildungsideal
Praktische Phänomene als fragwürdig wahrzunehmen, sie problematisieren und wissenschaftliche Wege zur Lösung finden zu können, stellt für mich zu gleichen Teilen die Pflicht wie die Kür eines universitären Studiums dar. Seit über acht Jahren ist meine Hochschullehre durch Didaktiken des forschenden Lehrens und Lernens gekennzeichnet. Ziel des forschenden Lernens ist die Befähigung, dass Studierende Verantwortung übernehmen für ihre Erkenntnisprozesse und sich als akademisch gebildete Persönlichkeiten mit einer fragenden Haltung subjektivieren.
Um weder in der Intellektualisierung der Praxis noch der Verflachung der Wissenschaft zu enden, kooperiere ich mit Praxispartner:innen und arbeite mit problembasierten und lösungsorientierten Didaktiken wie das Design Thinking. Studierende gelangen so über die Problemanalyse rasch in die Entwicklung von Prototypen. Auf dieser Basis wird entschieden, welche Theorien, Methoden und Konzepte für das Praxisprojekt relevant sind. Ziel der reflektierten Gestaltung ist die Befähigung, dass Studierende Theorie und Praxis wechselseitig aufeinander beziehen und weiterentwickeln.
Die Auseinandersetzung mit Theorie profitiert durch Methoden der Hermeneutik. Dafür arbeite ich in der Lehre mit Lektürerollen und Lektüreaufträgen, um Tiefe und Breite in der Textarbeit zu ermöglichen. Die intensive Beschäftigung mit Theorie und die Fähigkeit, zwischen Wissen und Gewissheit zu unterscheiden, sind wichtige Anliegen meiner Lehre. Dies schließt auch das Wissen um die Ideengeschichte mit ein. Ziel des hermeneutischen Verstehens ist die Befähigung, dass Studierende in und zwischen den Zeilen wissenschaftlicher Literatur lesen.